KIRCHENKAFFEETOUR – Teil 1
Mitwirkende des Einkaufsnetzes zu Besuch in Markkleeberg West
Am 2. Juli 2017 gestalteten Mitstreiter*innen des Einkaufsnetzes des KIrchenkaffee in der Kirchgemeinde Markkleeberg West. Nach dem Gottesdienst gab es die Gelegenheit zu einem gemütlichen Beisammensein bei fair gehandeltem Kaffee und selbst gemachten Aufstrichen. Im Gepäck hatten die Besucher*innen außerdem jede Menge Informationen zur öko-fairen Beschaffung in Kirchgemeinden.
Gern besuchen wir auch Ihre Kirchengemeinde. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte!
AGENDA-21-PREIS 2017
Am 9. Mai 2017 wurden die Leipziger Agenda 21-Preise 2016/2017 verliehen. Damit würdigen die Auslober besonderes Engagement für eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung der Stadt Leipzig.
Erstmals wurden in diesem Jahr Preise in der Kategorie „Projektfonds“ vergeben, die neue Projekte mit einer Anschubfinanzierung von je 500 Euro unterstützen. Ein solcher Projektfonds-Preis wurde auch der ökumenischen Beschaffungsplattform „Einkaufsnetz Leipzig – gemeinsam. ökologisch. fair.“ für ihre Bemühungen, kirchlichen Einrichtungen und Gemeinden in und um Leipzig den Zugang zu nachhaltigen Waren zu ermöglichen, verliehen.
Ihr auf ehrenamtliches Engagement basierende entwicklungspolitische Bildungsarbeit im Bereich alternativen Wirtschaftens in Kirchen und die Vernetzungen zwischen ev. und kath. Gemeinden vor Ort leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.
Die Preisverleihung war ein buntes Schaufenster der vielfältigen nachhaltig engagierten Vereine, Initiativen, Projekte und Unternehmen in Leipzig. Dass Kirche dabei nicht nur eine Nebenrolle spielt, bewies die relativ hohe Zahl ev. und kath. Preisträger*innen. Neben der leckeren Zotter-Fairtrade-Schokolade „Die Leipzigerin“ haben wir auch neuen Schwung für unsere nächsten Schritte mit dem Einkaufsnetz mitgenommen.
Preisverleihung des Leipziger Agenda-Preises 2017 am 09.05.2015 in der Villa Ida in Leipzig. Fotos: Charlotte Sattler
WÜRDIGES GEDENKEN – GRABSTEINE AUS FAIRER PRODUKTION:
Bald auch verankert in der Musterfriedhofsordnung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
Eine gute Mischung aus Expertenvortrag und Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus dem Friedhofswesen des Ev.-Luth. Landeskirchenamtes Sachsens, der Koordinierungsgruppe der Fair Trade Town Leipzig, der sächsischen Natursteinindustrie, der Steinmetz- und Steinbildhauerinnung Sachsen, dem Kirchenbezirksausschuss für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit und der Erforschung von Kinderarbeit in der Natursteinindustrie bot einen Abend, der unter dem Motto: Würdiges Gedenken – Grabsteine aus fairer Produktion stand, detailreiche Darstellungen und Diskussionen. Der Imbiss des über das Einkaufsnetz Leipzig bezogenen regionalen, saisonalen und öko-fairen Fingerfoods bot die Atmosphäre fürs Kennenlernen und inhaltlichen Austausch.
Die 25 Besucher*innen waren alle sehr am Thema interessiert bzw. sind, auch zum Teil in leitenden Funktionen, beruflich damit konfrontiert, z.T. sogar als Multiplikator*innen in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Der Abend wandelte sich daher nahezu zu einer Fachkonferenz zur Beantwortung der Frage, was die jeweils anwesenden Akteur*innen auch in Kooperation miteinander dazu beitragen können, damit kommunale, landeskirchliche und gemeindliche Friedhofsatzungen zugunsten der Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten geändert und Friedhofsträger*innen sowie Endverbraucher*innen entsprechend informiert werden.
Als Ergebnis kann formuliert werden, dass vor allem den mit den Kund*innen im Gespräch stehenden Steinmetz*innen eine Schlüsselfunktion zukommt hinsichtlich entwicklungspolitischer Bildungs- und Aufklärungsarbeit. Folglich wird die Innung auch in Zukunft an den Entscheidungsprozessen zu Friedhofssatzungsänderungen auch innerhalb der Landeskirche beteiligt sein, damit sich ihre Unternehmer*innen nicht ausgeschlossen oder kritisiert fühlen und auch das nötige entwicklungspolitische Wissen zum Thema erwerben.
Zudem wird im Zuge der Veranstaltung die Musterfriedhofsordnung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens geändert. Dazu gab es direkt einen Tag nach der Veranstaltung eine Beratung im Landeskirchenamt mit der Projektstelleinhaberin. Sogar die Strahlkraft auf eine potenzielle Ergänzung des Sächs. Bestattungsgesetzes wurde diskutiert und wurde bereits durch die Projektstelleninhaberin in die Kampagne Sachsen kauft fair eingebracht. Die Auenkirchgemeinde wird darüber hinaus eine Beschlussvorlage in den Kirchenvorstand einbringen zur Vermeidung von Naturgestein aus ausbeuterischer Kinderarbeit auf ihrem Friedhof.
Ein weiteres wichtiges Resultat des Abends liegt in der Erkenntnis, dass es in Mitteldeutschland möglich ist, fragwürdiges Exportgestein für alle Friedhofsanlagen zu umgehen und regionale, fair gehandelte und recycelte Alternativen anzubieten ohne finanzielle Nachteile für Endverbraucherinnen, Kirchgemeinden, Kommunen und Steinmetzbetriebe.
Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass die Teilnehmenden von Benjamin Pütter aktuellen und detaillierten Input zu den negativen Auswirkungen der Natursteinindustrie auf Kinder, Erwachsene und den natürlichen Lebensraum erhalten haben, um direkt im Anschluss daran gemeinsam Strategien zu erörtern, wie Menschenrechtsverletzungen auf Friedhöfen vermieden werden können. Es wurden Kontakte zwischen politischen, wirtschaftlichen, zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Akteur*innen geknüpft und konkrete Schritte eingeleitet.
Obgleich im Vorfeld auf den unterschiedlichen Kanälen geworben wurde, scheint das Thema für Gemeindeglieder und Bürger*innen wenig Strahlkraft zu haben. Verglichen mit dem Interesse für anderen konsumkritischen Themen ist wohl der Einkauf von Naturgestein eines, das vor allem Expert*innen lockt. Vielleicht ist das damit zusammenhängende Thema Tod auch noch recht tabuisiert, selbst in der Religion, die die Auferstehung der Toten predigt.
Auf welchen Wegen, mit welchen Methoden und durch welche Multiplikator*innen hier gezielt entwicklungspolitische Bildungsarbeit geleistet werden kann, bleibt zu erkunden, nicht zuletzt damit zukünftige Beschlüsse auch entsprechend kommuniziert werden, um eine nachhaltige Verhaltensänderung auf allen Ebenen zu erwirken.
HERBSTWIND
Das ökumenische Nachhaltigkeitsfest der Leipziger Kirchen fand am 23.10.2016 von 12.00 – 17.00 Uhr im
Innenhof & Gemeindesaal der kath. Propsteigemeinde St.Trinitatis statt.
Um die 300 Menschen aller Altersgruppen haben diskutiert, gebacken, geschnitten, gerätselt, probiert, geröstet, getanzt, gebastelt…in eine öko-faire Zukunft der Leipziger Gemeinden und Einrichtungen geblickt.
Das Einkaufsnetz wächst und wir schauen mit der Vision, möglichst vielen christlichen Gemeinden und Einrichtungen den nachhaltigen Einkauf zu ermöglichen, in die Zukunft.
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